1919 – 1939 – 1989 – 2019 Krieg und Frieden Gedenkfeier auf dem Friedhof Burgstraße

Vor dem Ehrenmal wurden Kränze der Landesregierung, der Bundeswehr, der Stadt Wittlich und der beiden Kriegsgräberorganisationen niedergelegt. In seiner Ansprache erinnerte Bürgermeister Joachim Rodenkirch an die vor 100 Jahren verkündete Weimarer Reichsverfassung und den 1919 geschlossenen Versailler Friedensvertrag, der Europa und der Welt jedoch keinen dauerhaften Frieden brachte, denn 20 Jahre später begann am 1. September der 2. Weltkrieg mit dem Angriff der Deutschen Wehrmacht auf Polen. 55 Millionen Tote des 2. Weltkrieges sind das furchtbare Ergebnis von Nationalismus, Diktatur und Völkermord. Rodenkirch betonte, dass Frieden in Europa nicht selbstverständlich sei und die Überwindung von Nationalismus und Rassismus, Hass und Intoleranz, von Unterdrückung und Verfolgung Mut und Ausdauer brauche. Gerade in Zeiten von wieder wachsendem Populismus und Nationalismus sei es wichtig, gemeinsam der Opfer der Kriege zu gedenken und den Austausch über vergangenes Leid, dessen Ursachen und die Voraussetzungen für ein friedliches Miteinander fortzusetzen.

 

Einer langjährigen Tradition folgend trugen Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse der Clara-Viebig-Realschule plus Texte über Krieg und Frieden aus den Jahren 1919 – 1939 – 1989 – 2019 vor, die sie zuvor mit ihrer Lehrerin Melanie Immig im Unterricht erarbeitet hatten. Hierbei wurde nicht nur auf die Grausamkeiten und Folgen der beiden Weltkriege eingegangen, sondern auch an die vielen Opfer gedacht, die durch die DDR-Grenzanlagen von 1961 bis 1989 zu Tode gekommen sind.

 

Die Kränze wurden beim Erklingen des Musikstücks „Ich hatt einen Kameraden“ niedergelegt. Das gemeinsame Singen der Nationalhymne bildete einen würdigen Abschluss der Veranstaltung. Der Bürgermeister bedankte sich bei der Freiwilligen Feuerwehr Wittlich, dem Blasorchester Wittlich, der Reservistenkameradschaft Wittlich sowie den Schülerinnen und Schülern der Clara-Viebig-Realschule plus für die Mitwirkung an der Gedenkveranstaltung. Ein besonderer Dank ging an den Männerchor/Quartett 06/MGV 1852, der die Veranstaltung in diesem Jahr zum letzten Mal aktiv begleitet hat, da sich der Verein auflösen wird.

 

Der Volkstrauertag wurde durch den 1919 gegründeten Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf Vorschlag seines bayerischen Landesverbandes zum Gedenken an die Kriegstoten des Ersten Weltkrieges eingeführt. Nicht "befohlene" Trauer war das Motiv, sondern das Setzen eines nicht übersehbaren Zeichens der Solidarität derjenigen, die keinen Verlust zu beklagen hatten, mit den Hinterbliebenen der Gefallenen.

 

Die erste offizielle Feierstunde fand 1922 im Deutschen Reichstag in Berlin statt.

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